Greencard für Ältere und Arbeitslose

Qualität statt Billiglösungen auf dem Arbeitsmarkt

Im Krieg der Köpfe
liegt Deutschland
bald ganz hinten !

Noch vor zehn Jahren hätte es niemand geglaubt: Deutschland ist
so arm an geistigen Ressourcen, dass sogar Experten aus Indien
importiert werden müssen. Sind folglich die Deutschen dümmer
und die Ausländer klüger geworden ? In der Tat scheint es so,
als ob diese Einschätzung zutrifft.

Eine rasante Anpassung von Ländern wie China und Indien an die
Techniken und Möglichkeiten des Computerzeitalters darf dabei
lediglich als Indiz angesehen werden. Schon ein Blick nach Afrika
zeigt, dass hier mit 100 000 geschätzten Internetbenutzern allein
im frankophonen Kleinstaat Senegal ein neues Verständnis für
für moderne Technologien entstanden ist (Quelle: L'EXPRESS,
Paris). Im gleichen Maße wie die technischen Möglichkeiten zur
Verfügung stehen, nimmt oft auch die Bereitschaft zum Lernen zu.

Auch im europäischen Ausland hat sich einiges getan: So zeigt
die Entwicklung des Computerhandels in Frankreich sehr deutlich,
wie man einen erheblichen Rückstand aufholen und den "grossen
deutschen Bruder" in den Schatten stellen konnte. Jene Zeiten,
wo man selbst in Paris Schwierigkeiten hatte, einen Computer-
laden mit den "neuesten" 386er Rechnern zu finden, während
das Geschäft einer wachsenden Zahl deutscher Händler mit der
folgenden 486er Hardware bereits boomte, - diese Zeiten sind
schon lange vorbei. Heutzutage erhält man ohne Probleme die
Hard- und Software der neuesten Generation. Und als man vor
einigen Jahren in Deutschland die Datenübertragung mit ISDN
propagierte, konnte ich in Frankreich eine ungewöhnlich flotte
Internetverbindung mit Glasfaserkabeln testen. Glasfaser-
netze wurden zu dieser Zeit (1998) in den Ballungsräumen von
Paris, Lyon und Straßburg installiert. Gleichzeitig wurde bereits
mit günstigen Pauschaltarifen um Privatkunden geworben, - eine
Entwicklung, die in Deutschland erst sehr viel später einsetzte.

Wie die Zeitschrift L'EXPRESS kürzlich berichtete (Juni 2001),
werden zur Zeit drei in Frankreich entwickelte Supercomputer,
die weltweit zum Feinsten gehören, an nationalen Forschungs-
zentren in Betrieb genommen. Frankreichs Computerindustrie,
derzeit von Fachkreisen an fünfter Stelle im internationalen
Wettbewerb gesehen, tendiert damit zu einem höheren Rang.

Die französischen und italienischen Autos rosten schon lange
nicht mehr wesentlich schneller als deutsche Fahrzeuge, wie
das vielleicht noch in den siebziger Jahren der Fall war. Auch
die bekanntermaßen zuverlässigen japanischen Kleinwagen
(siehe ADAC-Pannenstatistik) fahren heute mit modernster
Technik und längst nicht mehr mit altmodischen Blattfedern
an den Hinterachsen, so wie einige frühe Modelle von Toyota.

Ebenso die nützlichen Elektronenmikroskope, unverzichtbar für
viele innovative Forschungsprojekte; - sie kommen schon seit
zwanzig Jahren kaum mehr aus Deutschland, sondern eher aus
Japan oder Großbritannien. Sogar in der Volksrepublik China
stellte man bereits vor Jahren Geräte für den Eigenbedarf her.
Der ehemalige Marktführer Siemens, dessen unverwüstliche
Transmissionsmikroskope weltweit das Zeitalter der Elektro-
nenmikroskopie eröffneten, hat sich vollkommen aus diesem
Geschäft zurückgezogen.

Wenn ich ein Wörterbuch der arabischen oder chinesischen
Sprache benötige und obendrein ganz passabel englisch und
französisch spreche, dann wäre ich mit einem mittelmässigen
Produkt vom deutschen Marktführer Langenscheidt schlecht
beraten. Französische und chinesische Verlage bieten hier oft
die bessere Alternative. Ein neuartig strukturiertes Arabisch-
Wörterbuch aus Frankreich ist, bei höherer Informationsdichte,
nicht nur weniger voluminös, sondern auch deutlich billiger als
das (zweibändige) deutsche Konkurrenzprodukt.
Eine universelle Übersetzerhilfe für viele Alltagssituationen,
die sogar japanisch spricht, wurde schon vor etlichen Jahren
in den Inseraten eines spanischen Magazins angeboten, war in
Deutschland aber nicht erhältlich. Gerade in einer Zeit, wo man
noch fasziniert auf das japanische Wirtschaftswunder starrte,
wären solche Geräte für deutsche Geschäftsreisende überaus
nützlich gewesen.

Ab nach Indien !




Back your country
..... go to India !

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     Indian Rupees p.a.
    
 
     
        



 
 

Vor dem Hintergrund drastischer Um-
wälzungen im Land der Brahmanen
ist auch eine IT-Branche entstanden,
die ständig neue und hochqualifizierte
Mitarbeiter benötigt. Lange vorbei
ist die Zeit, wo indische Akademiker
mit Bettelbriefen versuchten, an einer
deutschen Universität als Doktoranden
unterzukommen. Man hat, im Gegenteil,
den Eindruck, als ob die erwarteten
50.000 IT-Experten (und viel mehr
gibt es in Indien bei aller Wunder-
gläubigkeit wahrscheinlich sowieso
nicht) gar nicht so scharf darauf sind,
zu uns nach Deutschland zu kommen.

Warum also versuchen, den Indern die
eigene, im Lande dringend benötigte
Elite abzuwerben ? Sollte man nicht
lieber Fachleute aus Deutschland nach
Indien schicken. Ich denke dabei vor
allem an gut geschulte Experten im
rigiden Abschotten ganzer Netzwerke
gegen die Invasion fremdländischer
Viren oder an juristisch bewanderte
und ambitionierte Bedenkenträger. Die
Inder werden ihre helle Freude daran
haben.

Auf diese Weise würden hier endlich
ein paar Stellen freiwerden, die man
mit unkonventionellen aber begabten
EDV-Freaks besetzen könnte. (Es soll
übrigens auch ältere darunter geben !)


Natürlich wird man nie völlig auf die
Zuwanderung ausländischer Fachleute
verzichten können. Das ist aber auch
gut so, denn Intelligenz, Kreativität
und Fleiss sind schließlich nicht an
eine bestimmte Nationalität gebunden.
Dagegen kann eine ausgewogene
Mischung von Menschen aus unter-
schiedlichen Kulturkreisen nur eine
Bereicherung für das überalterte und
eher kinderfeindliche Deutschland sein.



Dies sind nur einige besonders auffällige Beispiele aus meiner
persönlichen Erfahrung. Wenn man bedenkt, wieviele gutsituierte
Deutsche ihren Urlaub im Ausland verbringen ohne etwas dazu-
zulernen, dann darf man sich über die geschilderte Entwicklung
eigentlich nicht mehr wundern. Gegen die Überheblichkeit und
Selbstzufriedenheit der übersättigten Ballermänner ist eben kein
Kraut gewachsen. Ein Erbe Humboldts findet sich hier leider nur
selten. Es scheint sich auch sonst die Einstellung durchzusetzen:
Besser ein staatlich geprüfter Legastheniker mit jugend-
lichem Teamgeist als ein älterer Akademiker mit solider
Bildung und fundiertem Urteilsvermögen.

Ich kann mich noch heute an die Worte eines Arbeitskollegen in
einem Münchener Betrieb der Luftfahrttechnik erinnern, die da
lauteten: "Wenn ich bedenke, was wir an der Uni alles machen
mussten ..... Sie haben ja selbst schon gemerkt, mit wiewenig
man hier durchkommt."

Süddeutsche Zeitung vom 13.5.2001

Eine interessante Studie der Freien Universität Berlin
belegt den Hang zur Oberflächlichkeit bei der Vergabe
von Arbeitsplätzen.

Als ob wir das nicht schon immer geahnt hätten !
















Bundeskanzler Schröder zu Besuch
bei IBM Stuttgart (Quelle: Reuters)



"Wissen ist Macht" war noch ein anerkannter Grundsatz unserer
Großeltern. Der Nachsatz "nichts wissen macht auch nichts",
ursprünglich nur als dummer Scherz verstanden, scheint dagegen
zum Glaubensbekenntnis mutiert zu sein. Häufige Klagen über die
mangelnde Lernwilligkeit konsumorientierter Schüler und eine An-
alphabetenquote, die einem Land mit staatlich garantierter Schul-
bildung unwürdig ist, geben jedenfalls Anlass zur Sorge.

In einer Zeit, wo man wieder Jagd auf eine Gruppe von gesell-
schaftlichen Außenseitern macht, wird vermutlich auch nichts
besser werden. Die Verleumdung von Langzeitarbeitslosen als
sogenannte Drückeberger erinnert doch sehr deutlich an die
bekannte Jagd nach dem Volksgenossen "Kohlenklau". Gerade
in dieser gemiedenen Gruppe finden sich aber viele ältere und
erfahrene Leute, die den zahllosen Kündigungs- und Mobbing-
Kampagnen zum Opfer fielen. Versuchen wir uns zu erinnern,
wann der Begriff des Mobbing zum ersten Mal in den Medien
auftauchte. Mir scheint, dass dies genau zu dem Zeitpunkt der
Fall war, als der von mir geschilderte Verfall einer deutschen
Vormachtstellung auf vielen Gebieten der Wirtschaft einsetzte.
Es wäre zumindest lohnend, einmal darüber nachzudenken !

Und nebenbei bemerkt: Wenn Ihr die alten Leute schon
nicht wollt, dann lasst sie gefälligst in Ruhe. Viele haben
sich bereits in ihrer besonderen Lage einrichten müssen.
Wenn Ihr ihnen auch noch die Existenzgrundlage nehmt,
dann wird es für uns alle ziemlich ungemütlich werden.


........................................... Wolfgang Wiesner ................

Hintergründe
und Abgründe
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BLUEPRINT magazine
international journal of culture and science
online since 1997 / editor: Wolfgang Wiesner