Fakten zum sozialen Engagement der KPD.
Aktionen und Streiks von 1919 bis 1932.
Eine Auswahl von Zitaten aus mehreren Quellen.
Diese Aufzählung ist vermutlich unvollständig,
da nur die bekanntesten Aktionen erfasst wurden.
01.04.1919
Sozialistische und kommunistische Arbeiterführer proklamieren
im Ruhrgebiet einen Generalstreik für eine radikale Verbesserung
der Arbeits- und Lebensverhältnisse. Sie plädieren außerdem für
eine starke Stellung der Räte. Knapp 350.000 Bergarbeiter folgen
dem Streikaufruf. Carl Severing (SPD) soll als Reichs- und Staats-
kommissar die Lage beruhigen. Die Lage entspannt sich aber erst
Ende April.
13.01.1920
Massendemonstration von USPD und KPD gegen die geplante Verabschiedung
des Betriebsrätegesetzes vor dem Reichstag. Die preußische Sicherheitspolizei
schießt in die Menge, 42 Menschen kommen ums Leben.
29.05.1923
Ein von Kommunisten initiierter Bergarbeiterstreik im besetzten
Ruhrgebiet wird nach neun Tagen beendet. Hunderttausende von
Arbeitern streikten erfolgreich für eine 50-%ige Lohnerhöhung
als Inflationsausgleich.
14.02.1926
Im KPD-Organ "Rote Fahne" erscheint der KPD-Aufruf:
"Das Gesicht dem Dorfe zu !"
Darin wird für die werktätigen Bauern gefordert :
- Steuerfreiheit,
- billige und langfristige Kredite,
- Großgrundbesitz muß Boden für die Bauern stellen,
- staatlich garantierte Saatgut-,Dünger- und Futtermittelbelieferung,
- Ausschaltung des wucherischen Zwischenhandels durch Genossenschaften.
Für die Landarbeiter fordert die KPD :
- Gesetzlichen Mindestlohn,
- Verbot der Frauen-u.Kinderarbeit,
- Einhaltung des Achtstundentages,
- Gleichstellung von Landarbeitern mit Industriearbeitern in der Sozialversicherung,
- Verstaatlichung der Gutswohnungen und uneingeschränktes Koalitionsrecht.
30.04.-3.5.1929
Trotz des Demonstrationsverbots ruft das KPD-Organ "Die Rote Fahne" zur
Teilnahme an der Maidemonstration in Berlin auf. Während der Maikundgebungen
kommt es in vielen Städten zu Unruhen. In Berlin gehen 13.000 Polizisten
gewaltsam gegen Demonstranten vor. Neun Menschen sterben, 63 werden schwer
verletzt (»Blutmai«). Nach neuen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und
Polizei verhängt der Berliner Polizeipräsident am 3.Mai ein »Verkehr- und
Lichtverbot« über die Berliner Bezirke Wedding und Neukölln. Es wurden
insgesamt 33 Demonstranten getötet, weitere 198 Demonstranten sowie 47
Polizisten wurden verletzt. Verbot des kommunistischen Roten Frontkämpfer-
bundes in Preußen.
April 1930
Blutige Auseinandersetzungen zwischen kommunistischen Demonstranten
und der Polizei in Leipzig. Dabei werden Demonstranten und Polizisten
getötet. Diese Unruhen stehen in einem zeitgleichen Zusammenhang mit
der Erhöhung von Verbrauchssteuern und Importzöllen, was auch einen
Anstieg der Lebensmittelpreise zur Folge hat.
02.01.1931
Als Reaktion auf die Massenentlassungen durch den Zechenverband beginnen
im linksrheinischen Kohlenrevier und im Raum Recklinghausen Streiks unter
Führung der KPD.
11.06.1931
In mehreren Städten veranstaltet die KPD Kundgebungen und »Hungermärsche«.
Sie will damit auf die Arbeitslosigkeit hinweisen und Arbeitslose mobilisieren.