Fakten zum Verhältnis zwischen den Parteien SPD und KPD
Quelle: http://www.gonschior.de/weimar/Deutschland/1928-30.html
Die politische Landschaft im Jahre 1928 :
20.05. Bei den Reichstagswahlen erzielen KPD und vor allem SPD deutliche Gewinne,
während die bürgerlichen Parteien – vor allem die DNVP – verlieren, auch an die
Interessenparteien (WP, Landvolk u.a.).
12.06. Nach der Wahlniederlage tritt der konservative Reichskanzler Wilhelm Marx
(Zentrum) mit seiner Regierung zurück. Reichspräsident Hindenburg beauftragt
Hermann Müller (SPD) mit der Bildung einer neuen Regierung.
28.06. Reichskanzler Müller stellt sein neues Kabinett mit Ministern aus SPD, DDP,
DVP und BVP vor. Stresemann (SPD) bleibt Reichsaußenminister.
In dieser Zeit kam es zu einer begrenzten Zusammenarbeit zwischen SPD und KPD :
21.6.
Die Reform der Grundsteuer wird mit einer Mehrheit aus SPD, DDP und KPD beschlossen.
13.07.
Der deutsche Reichstag verabschiedet ein Amnestiegesetz für politische Straftaten.
Im Vordergrund stehen dabei weniger schwere Delikte wie die Teilnahme an illegalen
Demonstrationen. Dies betrifft viele Anhänger der KPD.
18.08.
Die Reichstagsfraktion der SPD bedauert die Zustimmung der SPD-Minister zu einem der
größten Rüstungsprojekte dieser Zeit, dem Bau des Panzerkreuzers A, lehnt jedoch den
Austritt der SPD aus der Regierungskoalition ab.
17.09. Das Reichsinnenministerium genehmigt das von der KPD geforderte Volksbegehren
gegen den Bau des Panzerkreuzers, das jedoch wenige Wochen später scheitert.
Ein Jahr später (1929) zeigt sich schon wieder die sozialdemokratische Schizophrenie :
18.06.
Der Antrag der KPD auf Streichung der zweiten Rate für den Bau des Panzerkreuzers A
wird im Reichstag abgelehnt. Für den KPD-Antrag stimmt die gesamte Fraktion der SPD,
während der Reichskanzler Müller (SPD) und die drei SPD-Minister dagegen stimmen.